gefiltertem Strom versorgt wurde - und
das ohne die befürchteten Dynamik-
einbußen. Bereits damals wurde klar,
dass bei uns in Sachen Strom massiver
Handlungsbedarf besteht, denn die ge-
messenen Verzerrungswerte sprachen
eine deutliche Sprache.
Nun ist der kalifornische Hersteller PS
Audio so etwas wie ein Pionier auf dem
Gebiet der Netzaufbereitung, und da
dort gerade ein Modellwechsel stattge-
funden hatte, nutzten wir die Gelegen-
heit, uns einmal ganz unvorbelastet mit
dem neuen Topmodell „Power Plant
P10“ auseinander-zusetzen.
Stellt sich die Frage: Wieso hat es
sieben Jahre gedauert, bis wir uns he-
rablassen, uns mit dem Thema zu be-
schäftigen?
Sehr
einfach: Weil
die
Lage - sprich: die Qualität des Stroms,
der bei uns aus der Steckdose kommt
- in den letzten Jahren augenschein-
lich erheblich schlechter geworden ist.
Gründe dafür gibt’s eine ganze Rei-
he: Zählen Sie doch mal spaßeshalber
nach, wie viele billige Steckernetzteile
sie daheim betreiben. Unter zehn? Ich
glaube kaum. Heutzutage steckt in so
etwas kein Trafo mehr, sondern ein
Schaltnetzteil, das in der Herstellung
sicher nicht mehr als 50 Cent kostet
und
seine
hochfrequenten Taktreste
entsprechend
schlecht
gefiltert
ins
Netz zurückspeist. Jeder
Computer
verfügt über etwas Ähnliches, nur um
ein Vielfaches potenter. Eine Unzahl
von Halogenstrahlern mit Phasenan-
schnittsteuerungen
bevölkert
unsere
Wohnzimmer. Die Liste der neu hin-
zugekommenen oder in der Intensität
gestiegenen „Störer“ ist gewaltig und
jawohl, HiFi-Geräte reagieren auf sol-
che hochfrequenten Störkomponenten.
Die einen mehr, die anderen weniger,
aber sie reagieren. Das Dumme ist:
Man merkt’s nicht ohne Weiteres. Das
Klangbild verliert einfach ein bisschen
an Glanz, an Auflösung, an Feindyna-
mik - und das auch noch mal mehr,
mal weniger. Kennen Sie das Phäno-
men, dass Ihre Anlage an manchen Ta-
gen einfach nicht so richtig will? Dass
es manchmal so schlecht spielt, dass
man lieber wieder ausschaltet? Klar, das
liegt mitunter auch an der eigenen Ta-
gesform - manchmal aber auch nicht.
Hier kann durchaus eine „Formkrise“
des Stromnetzes Ursache sein.
Der Power Plant P10 ist zugegebener-
maßen keine ganz billige Lösung für
das Problem (6.000 Euro), aber eine
gründliche. Und das liegt daran, dass er
weit mehr ist als das, was man gemein-
hin „Netzfilter“ nennt. Das gegenüber
einer passiven Filterung andere Ex-
trem wäre ein echter „Synthesizer“,
Der P10 von PS Audio dürfte derzeit einer der kompromisslosesten
Problem löser für Netzstrom am M arkt sein
Gehörtes:
- Gus Black
The Day I realized.
..
(FLAC, 44,1 kHz, 16 Bit)
- Helge Lien Trio
Natsukashii
(AIFF, 192 kHz, 24 Bit)
- Malcolm Arnold and the LPO
Arnold Overtures
(AIFF, 176,4 kHz, 24 Bit)
- Neil Diamond
Home Before Dark
(AIFF, 44,1 kHz, 16 Bit)
der die ankommende Netzspannung
lediglich als Betriebsspannung für ei-
nen Verstärker nutzt. Den steuert man
mit einem sauberen 50-Hertz-Sinus
an und nimmt sein Ausgangssignal als
„neue“ Netzspannung. Kann man ma-
chen, sowas gibt’s auch für Kleinver-
braucher, ist in den Dimensionen, wie
wir sie hier brauchen, aber sehr unwirt-
schaftlich. PS Audio hat beim P10 ei-
nen Kompromiss gefunden, der immer
noch mächtig Aufwand bedingt: Nicht
umsonst sieht das Gerät aus wie eine
Endstufe und wiegt 35 Kilo.
W ie’s funktioniert? Ich versuch’s mal
bewusst vereinfacht: Im Inneren steckt
ein gewaltiger Ringkerntrafo. Auf der
einen Seite kommt die Netzspannung
rein, auf der anderen Seite kommt
sie
heruntertransformiert raus. Eine
Wicklung bildet den „Grundstock“ für
die
aufbereitete Netzspannung. Mit
einer zusätzlichen Wicklung wird ein
Verstärker versorgt, der eine geregelte
Ausgangsspannung erzeugt, die den
„Grundstock“ bis auf den gewünsch-
ten Nennwert aufstockt. Und dabei
alle Unregelmäßigkeiten,
Störungen,
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